Backstage bei Konzerten arbeiten: Wie man Backstage kommt, was man verdient und was man dafür tun muss

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Seit ich siebzehn geworden bin, wollte ich schon immer mal auf einem Konzert hinter der Bühne arbeiten. Mal Backstage dabei zu sein, hatte für mich schon immer eine aufregende Vorstellung. Ja, es ist gar nicht so schwer, Backstage bei Konzerten zu arbeiten. Denn da werden ja auch ständig viele Leute gebraucht. Und neben all der Spannung dort hinter der Bühne verdient man auch noch Geld.

Auf dem Konzert zu arbeiten ist jedenfalls zehn mal besser, als an der Kasse zu sitzen

Als ich zuhause auszog, um mein Studium zu beginnen, kam natürlich eine Frage auf den Tisch, die bis heute dort geblieben ist. „Wie verdiene ich mein Geld für Miete, Essen & Co.?“. Die Studentenjobs sind so der Klassiker. Aber so recht viel verdient man da nicht. Und wenn man sich dann mal was gönnt, ist der Geldbeutel gleich wieder leer. Ich will jetzt aber nicht jammern (nur ein bisschen), es ist halt ein ewiger Wettstreit zwischen „Ich brauche Geld“ und „Ich brauche Zeit mit Freunden!“. Besonders dann, wenn mal wieder angesagte Konzerte anstehen und mein Blick aufs Konto etwas getrübt ist. Wenn wir aufs Konzert gehen und schon für die Karten über 100 Euro ausgeben und dann noch vor Ort dies und das plus An-/Abreise, dann reißt das richtige Löcher ins Portemonnaie. Aber Marvin brachte mich da auf eine Idee. Er kannte jemanden bei einer Agentur und die suchten Leute als Stagehand (das sind Eventhelfer). Damals gabs 10 Euro auf die Hand und das war schon ne ganze Menge. Ist ja auch schon bisschen her.

Seit dem gehen wir regelmäßig Backstage arbeiten. So kommen wir auf Konzerte und zahlen keinen Eintritt und bekommen obendrein noch Geld raus. Und oft trifft man die Künstler persönlich und kann mit ihnen quatschen – ganz anders wie wenn man als Fan vor der Bühne steht. Die sind dann recht locker drauf. Das hätte ich nie gedacht.

Welche Arbeiten gibt es auf Konzerten?

Ja, als Stagehand oder Eventhelfer kann man verschiedene Aufgaben bekommen. Das hier waren bislang meine häufigsten.

  • Security: Als Ordner auf dem Konzert

    Einige Konzertveranstalter buchen Sicherheitsdienste, andere setzen eigenes Personal als Security ein. Für die Einlasskontrollen werden Männer wie Frauen benötigt. Weibliche Besucher dürfen nur von weiblichen Securities durchsucht werden. Das Gleiche gilt umgekehrt für Männer. Je nach Publikum braucht man für den Job gute Nerven!

    Was macht man als Security? Die Einlasskontrolle ist der Klassiker, den alle kennen. Aber es gibt noch mehr Aufgaben. Der Backstage-Bereich ist ein Heiligtum, da dürfen nur ausgesuchte Personen rein. Dort kontrolliert man die Zugangsberechtigung. Aber auch die Notausgänge müssen observiert werden und Kontrollgänge auf dem gesamten Festivalgelände sind nötig.

    Auf einem Konzert arbeitet man etwa vier Stunden lang. Bei anderen Veranstaltungen sind es meist bis 12 Stunden. Was da schon mal nerven kann, das ist das lange Stehen. Je nachdem, was man zu tun hat, muss man früher kommen und quasi als einer der letzten gehen.

    Auch bei Ticketverkauf kann man Backstage bei Konzerten arbeiten. (Foto: AdobeStock - jdoms)

    Auch bei Ticketverkauf kann man Backstage bei Konzerten arbeiten. (Foto: AdobeStock – jdoms)

  • „Barkeeper“: Helfer an der Theke, Foodrunner

    Aushilfe an der Theke ist ebenfalls sehr beliebt und es werden viele Leute dafür gesucht. Hier sollte man Erfahrung aus der Gastronomie mitbringen und stressresistent sein. Die Gäste sind hier viel aufgedrehter als in Gaststätten und das wird manchmal etwas hektisch. Dafür steht man mittendrin im Konzert. Backstage arbeiten kann nicht lebendiger sein.

    Besonders schön: von der Bar aus sieht man meistens die Bühne, kriegt also alles live mit… Zwischen 7 und 10 Stunden muss man an der Bar arbeiten. Das ist lang, doch man ist so beschäftigt, dass man plötzlich feststellt, dass die Zeit schon vorüber ist. Und die Stimmung ist einfach grandios.

    Wer schnell und hell ist, der findet sich hier gut zurecht. Wer was bestellt hat, wer noch Wechselgeld rauskriegen muss, das muss man alles im Kopf behalten. Aber das ist letztlich Übungssache. Großer Vorteil: das Trinkgeld gibt meist noch einen satten Bonus on top!

  • Die Sache mit dem Bauchladen: Merchandising verkaufen

    Die Nummer kennt ihr sicher schon. Bereits vor dem Konzert kann man noch Kappen und T-Shirts kaufen und als Erinnerung für zuhause mitnehmen. Das ist ein recht ruhiger Job und ein angenehmer. Man kann die Besucher beraten, denn die sind oft so unentschieden und etwas überfordert und aufgeregt. Je näher der Konzertbeginn kommt, umso eiliger hat es dann mancher, doch noch schnell eine Kappe zu bekommen. Aber sonst ist der Job recht ruhig. Nachteil und Vorteil zugleich: man muss lange vor dem Konzert da sein und danach auch noch. Da komen einige Stunden zusammen. Dafür füllt sich das Bankkonto recht flott, denn man wird ja pro Stunde bezahlt. Und man ist auch beim Konzert mit dabei, kann(fast) alles sehen und erleben.

    Man kann entweder an einem ortsfesten Stand verkaufen oder als „fliegender Händler“ über das Konzertgelände ziehen und verkaufen. In jedem Fall muss man die Augen offen halten, denn nicht alle Gäste denken an das Bezahlen, wenn sie etwas nehmen.

  • Promotion Jobs: jede Menge Laune!

    Die Promotoren (so heißt man dann) haben die Aufgabe, Flyer zu Firmen und Produkten zu verteilen, die Besucher zur Teilnahme an Minievents auf dem Gelände (Gewinnspiele, Umfragen, …) zu motivieren. Als Promotor arbeitet man meist nur vier bis fünf Stunden.

    Geld gibt es auch, viele Veranstalter schlagen aber die Konzertteilnahme als Bezahlung vor, was natürlich auch ein Deal ist, aber kein ganz so guter.

Mein persönliches Fazit

Machen! Last euch die Gelegenheit nicht entgehen und lernt die Atmosphäre Backstage live kennen. Es sind unwiderbringliche Erlebnisse, die man sammelt.

Häufige Fragen zur Backstage-Arbeit auf Konzerten

Wie kommt man bei einem Konzert backstage?

Wer natürlich immer gerne hinter die Bühne eingeladen wird, das ist die Presse. Da gibt der Veranstalter schon mal ein paar Backstage-Pässe an die Presse heraus. Medien und Mitarbeiter erhalten so eine bestimmte Menge an Pässen. Die Medienunternehmen verlosen oder verteilen diese dann meist an Mitarbeiter, welche diese oft an Bekannte weitergeben.

Wie viel verdient man auf einem Festival?

Wer Backstage bei Konzerten arbeitet, verdient als Eventhelfer oder Stagehand im Schnitt so etwa 13 Euro pro Stunde. Meist beträgt der maximale Stundenlohn 15 Euro.

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