Aufklärung: Was sie war und was sie uns brachte
Video: Das ambivalente Erbe der Aufklärung – mit Nikita Dhawan, Emilia Roig und Andrea Esser
Das hat uns die Aufklärung gebracht
Bis heute wirkt die Epoche der Aufklärung auf das gesellschaftliche Leben, wenngleich es nicht mehr nur darum geht, herrschaftliche Strukturen zu hinterfragen.
Die Grenzen des menschlichen Handelns werden berücksichtigt, perfekte Lösungen sind längst nicht mehr das erklärte Ziel. Heute kennen wir liberale Demokratien und handeln im Sinne der Menschenrechte, wenngleich dies nicht weltweit der Fall ist.
Doch zumindest hier in Europa werden die Rationalität der Wissenschaften, die moderne Technik und das Berücksichtigen von Emotionen nach vorn gestellt.
Während Kant noch der Meinung war, selbst nur in der Zeit der Aufklärung zu leben, aber nicht in einer aufgeklärten Zeit, können die Menschen heute behaupten, dass die Ziele der Aufklärung umgesetzt wurden.
Doch auch der heute lebende Mensch kann das Selbstdenken nicht als uneingeschränktes Ideal verfolgen. Es gibt gesellschaftliche Grenzen, innerhalb derer er sich bewegen muss. Ein bestimmtes Gedankengut darf nicht nach außen vertreten werden, um längst vergangene Zeiten nicht erneut heraufzubeschwören.
Was den vernunftbegabten Menschen heute von dem vor einigen Jahrhunderten unterscheidet, ist die Verfügbarkeit der Informationen. Heute ist es möglich, sich zu allen Themen eine Meinung auf Basis von Fakten zu bilden.
Internet, Bücher und andere Medien sind der Allgemeinheit zugänglich. Zwar müssen einige Informationsstellen kritisch hinterfragt werden, doch auch das ist eine Sache des Verstandes.
Der aufgeklärte Mensch ist in der Lage, falsche von richtigen Informationen zu trennen, das gilt nicht nur im Hinblick auf reine Fakten, sondern auch bezogen auf Ideologien.